Künstlerische Werdegang
Bereits im Alter von fünf Jahren trat sie regelmäßig öffentlich auf. Mit 11 Jahren spielte sie Fryderyk Chopins Nocturne vor dem Königshaus Malaysias. Im Alter von 14 Jahren wurde sie eingeladen, am renommierten Moskauer Staatskonservatorium in der Klasse für hochbegabten Jugendliche zu studieren. Zwei Jahre später folgte eine weitere Empfehlung - diesmal für das Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris.
Früh zeigte sie nicht nur ihr Talent als Pianistin, sondern auch als Komponistin: Ihre Werke wurden in Singapur und Malaysia uraufgeführt. Ihr kompositorisches Schaffen umfasst Solostücke für Klavier, Werke für Sopran und Flöte obligat, Gesang mit Klavierbegleitung sowie verschiedene instrumentale und kammermusikalische Besetzungen.
1992 bestand sie erfolgreich die Eignungsprüfung der "Manhattan School of Music" in New York. Anschließend setzte sie ihr Studium am Höch'schen Konservatorium in Frankfurt beim Kenji Kato fort, gefolgt von einem vierjährigen Diplomstudium an der Staatliche Hochschule für Musik in Freiburg unter Prof. Michael Leuschner. Eine zweijährige Künstlerische Ausbildung schloss sich an. Zweimal wurde sie mit einem Stipendium der Rosenberg Stiftung ausgezeichnet - eine Ausnahme und besondere Anerkennung ihres Könnens.
Seit ihrem neunten Lebensjahr ist sie Preisträgerin und Finalistin zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Ihre musikalische Entwicklung wurde maßgeblich beeinflusst von Persönlichkeiten wie Ruth Slenczynska (ehemalige Schülerin Sergej Rachmaninoffs), John Perry, Andrzej Jasinski, Dieter Klöcker, Andrzej Janicki, Mstislav Rostropowitsch und Anthony Plog.
Als Solistin und Kammermusikerin trat sie unter anderem in Deutschland, der Schweiz, Polen, Malaysia und Singapur auf. Ihr Repertoire reicht von barocker bis zu zeitgenössischer Musik und umfasst über einhundert Werke.
Im Jahr 2018 erhielt sie den Auftrag, eine Klavierpartie zu einem buddhistischen Mantra-Gesang zu komponieren. Die Uraufführung fand in Malaysia statt, wo sie selbst am Klavier mitwirkte. Die interdisziplinäre Darbietung kombinierte Musik, chinesische Kalligrafie und Zen-Tanz. Im Rahmen derselben Veranstaltung interpretierte sie den dritten Satz aus Beethovens Mondscheinsonate, begleitet von einer Echtzeit-generierten Bühnenbildprojektion, die aus der Musik gespeist wurde.
Im Juli 2025 vollendet Lee ihr Klavieralbum "Malay Legends", das aus drei Werken für Klaviersolo besteht. Die Kompositionen basieren auf Themen malaiischer Volkslieder sowie Elementen der traditionellen Literatur und darstellenden Künste - darunter Pantun, Gamelan-Skalen, Dikir Barat und vieles mehr.
Pädagogische Erfahrungen
Seit 1992 unterrichtet Tze Mian Lee Klavier, Musiktheorie, Harmonielehre und Komposition. Bereits früh übernahm sie zeitweise die Lehrtätigkeit ihres eigenen Mentors. Ihre Schüler:innen stammen aus unterschiedlichsten Altersgruppen - von Kindern bis zu Senior:innen - und bringen verschiedenste Hintergrund mit. Einige kommen aus professionellen Musikerfamilien, andere studieren Musik an der Universität. Auch musikbegeisterte Menschen aus anderen Berufsbereichen finden bei ihr qualifizierten Unterricht. Lee war an mehreren deutschen Musikschulen tätig.
Seit 2025 ist sie zudem als Gastdozentin im International Music Program der amerikanischen Pepperdine University aktiv.